Was ist eigentlich Neurodiversität

Das Wort Neurodiversität setzt sich aus zwei Begriffen zusammen. Neuro kommt von Neurologie und ist die Wissenschaft vom Nervensystem. Der Begriff Diversität ist aktuell in aller Munde und bezeichnet die Verschiedenheit bzw. Unterschied. Der Begriff Diversität wird aktuell verwendet, wenn es um Themen wie Geschlecht, Alter, Herkunft, sexuelle Orientierung geht. Die Neurodiversität, also die neurologische Verschiedenheit ist somit als Resultat normaler genetischer Variation zu verstehen und beschäftigt sich mit den Bereichen Lernen und Behinderung. Als Neurodiversität oder neurologische Diversität wird ein Konzept bezeichnet, in dem neurobiologische Unterschiede als natürliche Variation angesehen und respektiert werden. Das Konzept der Neurodiversität versteht unter anderem Autismus, AD(H)S, Dyskalkulie, Legasthenie und Dyspraxie als eine natürliche Form der menschlichen Diversität. Somit wendet sich dieser Ansatz gegen die Auffassung, dass diese Variationen der Neurobiologie eine psychische Störung ist und behandelt werden muss. Vielmehr sollten die neurobiologischen Unterschiede als natürliche Variation angesehen und respektiert werden. Ende der 90er Jahre ist die Neurodiversitätsbewegung entstanden, die eine pathologische Betrachtung von Neuro-Minderheiten generell ablehnt. Autisten spielen in dieser Bewegung eine bedeutende Rolle. Mitglieder verschiedener Organisationen, die sich für die Rechte von Autisten einsetzen, sehen Autismus als eine Art zu Leben und nicht als eine Krankheit und plädieren deshalb für Akzeptanz statt Heilung.